Internationaler Workshop & Theateraufführung

Jugendtheaterprojekt 30.nach.89

19. Oktober 2019Deutsches Theater Berlin

3 Länder – 3 Begegnungen – 3 Generationen: Das Theaterstück „30.nach.89“ führt zum 30. Jahrestag des Berliner Mauerfalls Jugendliche aus Polen, Deutschland und Russland in einem intensiven Workshop zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie auf einer Recherchereise durch ihre Heimatländer und Besuchen bei Familienangehörigen und Zeitzeugen ein Theaterstück. Die Produktion wird am Deutschen Theater in Berlin aufgeführt.

HINTERGRUND
2019 jähren sich zum 30. Mal einschneidende politische und gesellschaftliche Umbrüche in Europa: In Deutschland der Mauerfall, in Polen der Beginn der „Dritten Polnischen Republik“, in Russland fanden die ersten freien Wahlen statt.

Wenn die Rede von einer „historischen Zäsur“ gerechtfertigt ist, dann im Bezug auf 1989. Doch das ist vor allem die deutsche Perspektive. Das lange Jahr 1989 begann viel früher und in Ostmitteleuropa: mit dem Einsatz Einzelner für die Freiheit von Lüge und Repression. Mutige Dissidenten forderten den Wandel. Sie erinnerten damit auch die Menschen im Westen an den Kern der europäischen Werte, an Menschen- und Bürgerrechte.

Die Zeit war in ganz Ostmitteleuropa reif für den Wandel geworden, das Jahrhundert war abgewählt. Die Zeit explodierte. Was gestern politisch undenkbar war, schien heute bereits überholt. Euphorie brach sich Bahn. Es war die Hoffnung aus dem Geist der Freiheit. Das Neue konnte endlich gestaltet werden, die Menschen packten an. Das war der Geist der Zeit.

DAS PROJEKT
2019: 30 Jahre danach, nach traditioneller Zählung genau eine Generation später. Was prägt, treibt, bewegt, trennt und verbindet Jugendliche in Polen, Russland und Deutschland? Der Zusammenhalt in ihren Ländern steht auf unterschiedliche Weise auf dem Spiel: Entlang der Themen Migration, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zeigen sich innen- wie außenpolitisch harte Bruchlinien. Der alte Konflikt zwischen Ost und West wird neu ausgespielt. Bewusst oder unbewusst tragen die Jugendlichen im Gepäck, was früher war und stehen doch vor der Aufgabe, heute ihren eigenen Weg zu finden. Mit oder gegen, aber nicht ohne den Umbruch vor 30 Jahren. Zeit für einen intergenerationalen Dialog – in Europa und über Europa.

Die Teilnehmenden im Alter von 16 bis 21 Jahren werden insbesondere biografisch arbeiten. Sie führen Interviews mit Zeitzeugen, mit ihren Eltern und Großeltern aus Russland, Polen und Ost- und Westdeutschland. Gemeinsam besuchen sie auf einer Recherchereise geschichtsträchtige und politisch wichtige Orte und Erinnerungsstätten in ihren jeweiligen Ländern. Aus dem gewonnenen Material wird gemeinsam das Theaterstück entwickelt.

TERMINE
Das Stück wird an folgenden Terminen am Deutschen Theater in Berlin aufgeführt:

Samstag, 19.10., 19.00 Uhr (Premiere)
Sonntag, 20.10., 18.00 Uhr (anschl. Diskussion)
Montag, 21.10., 11.00 Uhr
Montag, 21.10., 19.00 Uhr

Karten sind über das Deutsche Theater erhältlich. Der Vorverkauf beginnt am 10. September 2019. Weitere Begleitveranstaltungen werden noch bekanntgegeben.